Die zweite Generation des Familienunternehmens «Gletscherblick»
Mitte der 40er Jahre war die Welt von Kriegswirren, von Not und Elend heimgesucht, die Zukunft ungewiss. Viele Hoteliers aus Hasliberg gaben entmutigt oder aus purer Not ihre Betriebe auf. Nicht so Fritz Hirsig, der 1944 seine Lebensgefärtin Friedy heiratete, die aus der Familie «Der schönen Schifferin von Brienz» Elisabetha Grossmann kam. Zusammen nahmen sie das Risiko auf sich, das Lebenswerk von Fritz seiner Mutter Elise Hirsig, die 1906 das Hotel Gletscherblick gegründet hatte, weiterzuführen. Aufgeben war noch nie die Devise der Hirsigs.
Das junge Paar war sich bewusst, dass sie sich den Erfordernissen der Neuzeit anpassen mussten, um den Hotelbetrieb erfolgreich aufrecht zu erhalten. So führten sie – damals ein wirkliches Wagnis! – die Wintersaison ein. Doch vor allem standen nun viele bauliche Masnahmen an: 1952 wurde die offene Laube des Hotels in einen Tea-Room verwandelt, 1954 eine Zentralheizung eingebaut und jedes Zimmer erhielt «fliessendes Wasser». In den folgenden Jahren wurde der Altbau allgemein überholt und gründlich renoviert und 1964 wurde der «Gletscherblick» mit einem Anbau erheblich erweitert. Es kamen Zimmern dazu, die ein eigenes Bad und WC besitzen, eine grössere, moderne Küche, der grosszügige, helle Speisesaal, der Lift und die Sauna. Doch die Krönung des Anbaus war eine Dachterasse mit herrlichem Ausblick auf die Bergwelt des Berner Oberlandes, die viel Anklang fand und noch immer findet. Kurz: Der umtriebige Fritz verbrachte ein Vierteljahrhundert damit, Architekten und Handwerkern kleinere und grössere Aufträge zur erteilen und behrzigte dabei das Berner Motto «nume nit gschprängt, aber gäng hü!» – Schriftdeutsch: «Langsam aber stetig» oder «Eile mit Weile».